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BLSJ verleiht Journalisten-Preis auf Hamburger CSD-Bühne
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Bundesrat fordert Öffnung der Ehe
Der
Bundesrat hat heute (5. Juli 2013) dem Gesetz zur „Änderung des
Einkommensteuergesetzes in Umsetzung der Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichtes vom 7. Mai 2013" zugestimmt und mit einem
Entschließungsantrag kommentiert (Ds.532/1/13). Dazu erklärt Axel
Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der
Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt die Entscheidung des
Bundesrates, die Gleichstellung im Einkommensteuerrecht auf den Weg zu
bringen. Seit Jahren fordern wir, dass gleiche Pflichten auch mit
gleichen Rechten einhergehen müssen, jetzt haben Lesben und Schwule
endlich die Möglichkeit, dies auch vor dem Finanzamt geltend zu machen.
Das Gesetz ist eine Reaktion der Merkel-Regierung auf eine
Vorgabe des Bundesverfassungsgerichtes. Schwarz-Gelb setzt die
Anforderungen kleinmütig und ohne Herzblut um. So haben es Union und
FDP nicht einmal geschafft, alle steuerrechtlichen Regelungen
anzugleichen. Es fehlen zahlreiche Einzelbestimmungen, selbst die
Regelungen zum Kindergeld und zur Altersvorsorge blieben ausgespart.
Die
Länderkammer hatte die schwierige Wahl zwischen der Zustimmung für die
ungenügende Umsetzung oder der Blockade der Gesetzesvorlage und damit
weiterer steuerlicher Diskriminierung von Eingetragenen
Lebenspartnerschaften. Mit seiner Zustimmung hat der Bundesrat eine
weitere Verzögerung verhindert und mit seinem Entschließungsantrag
deutlich klar gestellt, dass auch diesmal die Regierung Merkel wieder
nur ungenügend und halbherzig gehandelt hat.
Auf Initiative
der Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen,
Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hat
der Bundesrat noch einmal ganz deutlich die vollständige
Gleichstellung, das gemeinsame Adoptionsrecht und die Öffnung der Ehe
gefordert. Der LSVD begrüßt diesen Beschluss, der zeigt, dass die
Länderkammer im Gegensatz zur Bundesregierung auf eine wirkliche
Gleichstellung abzielt. | PM LSVD-Bundesverband
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Mehrheit für Eheöffnung und Adoption
Der
Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hatte zehn Wahlprüfsteine an die im
Bundestag vertretenen Parteien und an die Piratenpartei geschickt. Die
Auswertung der Parteienantworten ist abgeschlossen. Dazu erklärt
Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Die Antworten der Parteispitzen auf die Fragen des LSVD zeigen deutliche
Unterschiede:
bei der Antidiskriminierungspolitik wie bei der Arbeit gegen
Homosexuellenfeindlichkeit. Wer Engagement für gleiche Rechte, Vielfalt
und Respekt will, sollte genau hinschauen.
Wir haben die
Parteienantworten ausgewertet und in einer Grafik zusammengestellt. Es
gibt eine parlamentarische Mehrheit für die Öffnung der Ehe und für das
gemeinsame Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare.
Doch
nicht jede Regierungskoalition will oder kann den Willen der
Parlamentsmehrheit umsetzen und für gleiche Rechte und Respekt sorgen.
Der
LSVD ruft alle Wahlberechtigten auf, ihre Stimme nur den Parteien und
Personen zu geben, die für eine vollständige Gleichstellung von Lesben,
Schwulen und Transgender eintreten.
Unsere Fragen konzentrieren
sich auf die Themen Eheöffnung, Familiengründung, Nichtdiskriminierung,
Aktionsplan für Vielfalt und Akzeptanz, Bildung, Menschenrechte in der
Außen- und Entwicklungspolitik,
Trans- und Intersexuelle sowie Rehabilitierung der Opfer der § 175 StGB bzw.
§ 151 StGB DDR.
Hier geht es zu den Antworten der Parteien und zu Auswertung des LSVD:
http://www.lsvd.de/politik/wahlpruefsteine/bundestagswahl-2013.html
PM Klaus Jetz (Geschäftsführer Lesben- und Schwulenverband LSVD)
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BLSJ verleiht
Journalisten-Preis auf Hamburger CSD-Bühne
Anja Reschke
moderiert Ereignis auf dem Jungfernstieg
Der Hamburger Christopher
Street Day (CSD) ist in diesem Jahr um einen inhaltlich-politischen
Programmpunkt reicher: Der Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ)
verleiht am Samstag, 3. August, gegen 16.30 Uhr, auf der CSD-Bühne am
Jungfernstieg den Felix-Rexhausen-Preis 2013. Mit diesem Preis würdigt der BLSJ
ein besonderes publizistisches
Engagement bei der Berichterstattung über Lesben, Schwule und Bisexuelle. „In
diesem Jahr haben es drei Fernsehbeiträge in die Endrunde geschafft“, sagt Arnd
Riekmann von der Jury des
Rexhausen-Preises.
Nominiert
sind:
Welche dieser herausragenden
Produktionen die Auszeichnung bekommt, wird auf der Preisverleihung am 3. August
2013 verkündet, die von Anja Reschke moderiert wird. „Es ist uns eine Ehre, dass
wir Anja Reschke für unsere Preisverleihung gewinnen konnten“, freut sich Arnd
Riekmann von der Rexhausen-Jury. „In ihren Sendungen hilft sie regelmäßig,
Missstände in der Republik aufzudecken – wer könnte da passender durch die
Veranstaltung führen als sie?“ Anja Reschke moderiert seit vielen Jahren das
ARD-Politmagazin „Panorama“ und ist einem breiten Publikum außerdem aus dem
Medienmagazin „Zapp“ (NDR Fernsehen) sowie der Sendung „Wissen vor acht“ (Das
Erste) bekannt und machte sich auch als Autorin von Dokumentationen einen Namen.
„Die Medien spielen nach wie vor
eine wichtige Rolle beim Abbau von Vorurteilen in der Bevölkerung“, macht
Jury-Mitglied Arnd Riekmann deutlich. „Leider ist eine faire
Berichterstattung über Lesben und Schwule noch immer nicht selbstverständlich,
wie beispielsweise homophobe Ausfälle von Gegnern der Öffnung der Ehe in
Talkshows zeigen. Umso wichtiger ist es, dass wir mit unserem Preis
Journalistinnen und Journalisten ehren, die wissen, wie es
geht. Wir freuen uns sehr, dass
wir mit unserer Verleihung nach 2009 zum zweiten Mal in der Medienstadt Hamburg
zu Gast sein können.“
Mit dem mit 500 Euro
dotierten Preis erinnert der ausschließlich ehrenamtlich organisierte BLSJ an
den Namenspatron: Felix Rexhausen, deutscher Journalist, Schriftsteller und
Satiriker, griff in seinen Publikationen als einer der ersten schon in den
1960er Jahren offen das Thema Homosexualität auf. Eingereicht werden konnten
Beiträge, die zwischen Mai 2012 und März 2013 veröffentlicht wurden. Der
Preisträger wird durch eine Jury, bestehend aus Medienwissenschaftlerinnen,
Medienschaffenden, sowie aus Mitgliedern des BLSJ, bestimmt. 2012 gewann der
Journalist Jobst Knigge für seine Fernseh-Dokumentation „Der AIDS-Krieg“ den
Medienpreis. Bereits in den vergangenen Jahren wurde der Felix-Rexhausen-Preis
auf CSD-Bühnen der Republik überreicht, zuletzt in München, Berlin und
Frankfurt.
Kurzbegründungen der Jury:
Nina Horowitz: „Wenn Frauen Frauen
lieben“
(ORF 2 – Am Schauplatz,
20.07.2012)
http://programm.orf.at/?story=20278
„Kennen Sie lesbische
Frauen?“ Mit dieser Frage beginnt „Wenn Frauen Frauen lieben“. ORF-Reporterin
Nina Horowitz begibt sich auf die Suche und stellt mehrere, ganz verschiedene
Lesben vor, von der Schülerin bis zur Rentnerin. Mit unterschiedlichen
Stilelementen, die abwechslungsreich eingesetzt werden, macht der Film deutlich,
wie weit lesbenfeindliche Vorurteile in Österreich noch verbreitet sind.
Horowitz hat es mit ihrer konfrontativen Reportage geschafft, das Thema
„Lesbisch sein“ ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Lennart Herberhold: „Homosexuelle und der Paragraph
175“
(NDR – Kulturjournal,
03.12.2012)
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/homosexuelle109.html
Klaus Born saß Mitte der
1960er Jahre im Gefängnis. Sein Verbrechen: Er ist schwul. Die junge
Bundesrepublik hatte den Anti-Homosexuellen-Paragrafen 175 unverändert von den
Nazis übernommen. Entsprechend ging auch die Schwulenverfolgung nahtlos weiter.
Es ist erschütternd, in Lennart Herberholds Beitrag „Homosexuelle und der
Paragraph 175“ davon zu hören. Trotz einer Länge von knapp sieben Minuten
liefert Herberhold ein umfassendes Bild eines dunklen Kapitels der deutschen
Justizgeschichte, das weiterhin nicht restlos aufgearbeitet
ist.
Claus Bredenbrock: „Des Kaisers schmutzige
Wäsche“
(Arte,
19.02.2013)
http://www.gebrueder-beetz.de/produktionen/maennersache
Wäre die Geschichte des 20.
Jahrhunderts anders verlaufen, wenn Wilhelm II. auf einen Kreis schwuler Berater
gehört hätte? Dies ist die zentrale Frage, mit der sich Claus Bredenbrock in
„Des Kaisers schmutzige Wäsche“ befasst. Möglicherweise wäre es nicht zum Ersten
Weltkrieg gekommen – das macht das Feature deutlich, in dem Bredenbrock kaum
bekannte historische Fakten anhand von rarem Archivmaterial dramaturgisch
facettenreich darlegt. Ein Film, der von Anfang bis Ende
fesselt.
PM BLSJ Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen e.V.